Online-Marketing-Trends 2020
Lesezeit: 4 MinutenNeue Vorsätze und der Blick in die Glaskugel
Das alte Jahr 2019 ist kaum vorbei, einige der neuen Vorsätze aber bereits schon wieder ad acta gelegt und unmittelbar darauf folgt der schnelle Blick in die Glaskugel, denn jeder möchte jetzt wissen, welche Online-Marketing und Digitalisierungs-Trends in 2020 auf einen warten.
Vom Hype zur Praxis
Themen wie SEO, Video- oder Content-Marketing begleiten uns schon seit einigen Jahren — also bleibt alles wie bisher? Sicherlich nicht. Allerdings wird es in 2020 einige Themen geben, die ihr Hype-Image endlich ablegen und sich als echtes praxisrelevantes Thema positionieren werden.
Storytelling und die Macht der Geschichten
Zu diesen Themen gehört sicherlich auch das Storytelling, welches verstärkt in 2019 in aller Munde war. Selbst diejenigen, die sich nur am Rande mit Online-Marketing beschäftigen, sind 2019 über den Begriff Storytelling gestolpert. Doch war es überhaupt richtig, das Storytelling im letzten Jahr als den Trend schlechthin auszurufen? Schließlich haben wir alle bereits in unserer Kindheit (guten) Geschichten gelauscht, die uns vor allem durch Symbole, Metaphern und ihren roten Faden in eine andere Welt entführten und dauerhaft fesselten.
Es war also zumindest keine Neuheit, die es vorher nicht gab. Es gibt allerdings einige gute Gründe, die für das Storytelling sprechen, z. B. stärkt es das Vertrauen in den Anbieter, denn dieser vermittelt dem Interessenten nicht mehr nur die Hard-Facts wie Produkt, Preis &und Vertragskonditionen, sondern ein Rundum-Sorglos Paket verpackt in einer guten Story mit vielen vertrauensbildenden Maßnahmen. Auch gelingt es Unternehmen durch gutes Storytelling zur echten Marke zu werden und Kunden langfristig an sich zu binden. Doch eigentlich steckt in diesen Gründen doch viel mehr drin.
Hands-on Tipps statt Trends
Und deswegen möchte ich dir in einer solch schnelllebigen Digital-Branche heute keine reinen Trends vorstellen, sondern ein paar hands-on Tipps für dein Online-Marketing in 2020 mit auf den Weg geben:
#1 Frag immer erst: Warum
Bevor du mit deinem Online-Marketing oder deiner Digitalisierung startest, oder diese beiden Themen weiter ausbaust, solltest du dich in erster Linie fragen, worin die Motivation hinter dem, was du tust, steckt. Hinterfrage also stets deine Beweggründe. Klingt einfach? Ist es aber nicht. Denn die meisten Unternehmer beantworten nicht das “Warum”, sondern das “Wie” und das “Was”. Um deine (zukünftigen) Kunden für deine Leistungen oder Produkte zu begeistern, lohnt es sich also, nochmal einen Schritt vorher anzusetzen.
#2 Zielgruppen und Personas
Definiere zunächst deine (Wunsch-)Zielgruppe und kreiere Personas. Es ist wichtig, den Menschen innerhalb deiner Zielgruppe ein Gesicht zu geben. Hierdurch wirst du schnell merken, dass sich deine Zielgruppe, auch wenn sie ein gemeinsames übergeordnetes Interesse, einen Bedarf oder ein gemeinsames Hobby hat, durchaus aus unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt — und diese möchten und müssen unterschiedlich angesprochen werden.
#3 Omni-Channel-Strategie
Ein Unternehmen, alle Kanäle? Jein! Nur weil es Facebook gibt, musst du nicht auf Facebook aktiv sein. Die Frage, die du dir auch in 2020 stellen solltest, ist eher: Wo befindet sich meine Zielgruppe? Dahingehend konzipierst du dann den geeigneten Online-Marketing-Mix, so dass alle Disziplinen für den User idealerweise nahtlos ineinander greifen und eine barrierefreie Interaktion mit dir, deinem Unternehmen, sowie deinen Produkten und Dienstleistungen ermöglichen.
#4 Customer Centricity
Betrachte deine Online-Auftritte und Angebote nicht mehr nur aus der reinen Unternehmer-Brille, sondern aus Sicht deiner Kunden. Durch die Customer Centricity bzw. Kundenzentrierung wird die Wertschöpfungskette so konzipiert, dass sie immer beim Kunden anfängt und seine Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt.
#5 Personalisierung
Die allgemeine Stimmung geht nicht zuletzt auch durch das Thema DSGVO gegen das Sammeln von Daten. Ich behaupte allerdings, dass die Kunden auch weiterhin personalisierte Angebote bevorzugen. Achte also darauf, dass du alle rechtlichen Bestimmungen einhältst und deinen Kunden trotzdem ein individuell auf sie zugeschnittenes Angebot präsentierst.
#6 Storytelling — Sei anders
Sei anders und hebe dich von deinem Wettbewerb mit guten Geschichten ab, aber bleibe dabei stets authentisch. Denn nichts werden die Kunden eher enttarnen als Instransparenz und Unehrlichkeit. Baue also auf einer stimmigen Basis auf, um eine langfristige und nachhaltige Markenentwicklung zu realisieren.
#7 Agilität und Mindset
Konzipiere nicht erst monatelang in der Dunkelkammer, bevor du (neue) Produkte und Dienstleistungen auf den Markt bringst. Geh agil und iterativ vor. Starte mit dem MVP und lass dich von dem Feedback deiner Kunden inspirieren, um das MVP anschließend zum besten Produkt bzw. zur besten Dienstleistung zu formen. Möglich wird so etwas aber nicht (nur) durch eine agile Arbeitsweise, sondern vor allem durch einen Kulturwandel im Unternehmen. Arbeite also zunächst an deinem Mindset, damit Agilität und Digitalisierung erfolgreich in dein Unternehmen einziehen können.
#8 Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Der Digitalisierungs-Zug ist schon längst im Rollen und wenn man sich nicht endlich sputet, bald abgefahren und für den ein oder anderen unerreichbar. Also fange endlich an und mach dir in diesem Zusammenhang, anders als unsere Gesetzgeber in puncto Belegpflicht, direkt Gedanken über das Thema Nachhaltigkeit. Für viele Vorhaben bietet die Digitalisierung bereits heute exzellente Lösungen, die nicht nur bei den Kunden smart ankommen oder interne Prozesse beschleunigen und vereinfachen, sondern dabei auch noch nachhaltig sind.
#9 Gen Z
Mache dir Gedanken über die Gen Z — auch wenn sie heute (noch) nicht zu deiner Zielgruppe gehört. 98% der Digital Natives besitzen bereits im Alter von 10 Jahren ein Smartphone und empfinden es als ganz normal, sich die Fragen des alltäglichen Lebens von einem Sprachassistenten beantworten zu lassen. Nicht zuletzt dadurch wird das Internet der Zukunft mehr und mehr unsichtbar, denn analog und digital werden zunehmend miteinander verschwimmen. Dabei ist die Markenpräferenz der neuen Konsumenten in dem Alter noch nicht gefestigt. Dies bietet eine ideale Spielwiese, um die Generation Z durch eine gekonnte Produkt- und Marketing-Strategie frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen.
#10 Konzentriere dich auf dein Business
Bei all den To-Dos und Tipps solltest du dich trotzdem voll und ganz auf dein Business konzentrieren, dein Geschäftsmodell stets hinterfragen und frühzeitig anpassen, bevor es von disruptiven Konkurrenten zerstört wird. Sei also nicht zu stolz und investiere in echte Experten, die dein Online-Marketing und deine Digitalisierungs-Strategie auf das nächste Level heben.